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Kritik und Tipps - Das Filmmagazin

57 Episodes

12 minutes | Oct 4, 2018
Werk ohne Autor
Was kann der neue "von Donnermarck"? Höher, schneller, weiter. Werk ohne Autor ist der neuste Spielfilm von Florian Henckel von Donnersmarck, der sich mit Regime, Kunst und Erinnerung beschäftigt. Nach Das Leben der Anderen (2006) soll nun das Werk ohne Autor den Erfolg vor zwölf Jahren wiederholen, dabei geizt der Film in allen Facetten nicht: Gleich drei politische Systeme sollen in Szene gesetzt und die Bedeutung der Kunst für die Seele herausgearbeitet werden. Das alles innerhalb von stolzen 188 Minuten Lauflänge. Der neue von Donnersmarck hat den Anspruch, ein Epos zu sein, was er jedoch nicht wirklich schaffen kann. Werk ohne Autor startete ganz passend am 3. Oktober in unseren Kinos. Werk ohne Autor begleitet Kurt Barnert (Tom Schilling) von den 1930er Jahren in Dresden bis in der 1960er Jahre nach Düsseldorf. Kurt erlebt in diesen drei Jahrzehnten das Nazi- und DDR-Regime und flieht schlussendlich in die Bundesrepublik Deutschland, in der er sich und seine Erinnerungen an die Kindheit als Künstler verwirklichen kann. Auf diesem Weg begleitet ihn seine große Liebe Ellie (Paula Beer) mit deren Vater (Sebastian Koch) er bereits in der Vergangenheit Bekanntschaft gemacht hat. Das Drehbuch ist von wahren Begebenheiten inspiriert und orientiert sich an der Lebensgeschichte des deutschen Künstlers Gerhard Richter, was spätestens an Kurts Maltechnik und -stil deutlich wird. Werk ohne Autor ist – wie die in dem Film dargestellte Kunst – polarisierend. So finden sich durchaus positive, als auch negative Meinungen zu der audiovisuellen Betrachtung der neueren deutschen Geschichte. Werk ohne Autor beinhaltet nicht die eine klare Botschaft, wie Das Leben der Anderen. Dazu ist auch der Kleber dieses Films, die Kunst, weit weniger dazu geeignet, den Zuschauer abzuholen und emotional zu binden. Dadurch hat man in den über drei Stunden immer wieder das Gefühl, ziellos im Wasser zu treiben und auf einen Rettungsring zu warten. Werk ohne Autor setzt alles auf eine Karte – die Kunst. Natürlich existieren auch anderen Motive, wie die Regime, Liebe und Veränderung, aber sie bleiben in der Regel schmückendes Beiwerk. Man gibt sich viel Mühe, sowohl das Dritte Reich als auch die DDR zu inszenieren, aber alles wirkt nur oberflächlich und kurz angerissen, ohne einen Moment, an dem man bewusst kurz innehalten kann. So erscheinen auch alle Frauenrollen, obwohl zahlreich vertreten, als nette Randerscheinungen, die dazu dienen, mal einen weiblichen Körper vor die Kameralinse zu halten. Hierzu gehören kitschige Szenen in denen Kurt und Ellie eng umschlungen über das Bett rollen und ihr junges Glück genießen. Spätestens beim dritten Mal hat man das begriffen. Florian Henckel von Donnersmarck nimmt die Formel von Das Leben der Anderen, erweitert und verändert sie. Kreiert damit teils Neues und Sehenswertes, aber auch Anderes, das das Konzept sprengt oder im 21. Jahrhundert nichts mehr auf der Leinwand verloren hat. Werk ohne Autor ist groß und will (zu) viel zeigen, eine Orientierung am Minimalismus hätte hier sicherlich gut getan. In Werk ohne Autor findet auch die DDR ihren Platz. Die Kunst war ein Mittel des politischen Systems, um dessen Ideologie durchsetzen zu können. Aber wie wird die DDR in anderen Filmen dargestellt? Diesem Thema haben wir uns 43. Ausgabe unseres Podcast gewidmet. Dabei haben wir mit der DEFA-Stiftung, Martins Opa und der Stiftung Berliner Mauer gesprochen. Hört rein: https://filmmagazin.audio/2018/09/30/episode-43-filme-ueber-die-ddr/
15 minutes | Aug 29, 2018
Asphaltgorillas
Lasst die Affen aus dem Zoo! Lasst die Affen aus dem Zoo! So kommen wahrscheinlich Gorillas auf den Stadtasphalt und in eure Kinos. Nach einem langen Ausflug in das Bibi & Tina-Universum widmet sich Detlev Buck dem Berliner Untergrund in Asphaltgorillas. Der wilde Mix aus Gangsterdrama, Romanze und tarantinoesker Inszenierung mit John-Wick-Einschlag basiert auf einer Kurzgeschichte von Ferdinand von Schirach, in der ein junger Mann endlich auf seinen eigenen Gangsterfüßen stehen will. Asphaltgorillas startet am 30. August 2018 in den Kinos. Atris (Samuel Schneider) hat kein Bock mehr nur der Handlanger von seinem Boss El Keitar (Kida Khodr Ramadan) zu sein. Da kommt ihm gerade recht, dass er auf seinen alten Kumpel Frank (Jannis Niewöhner) trifft, der einen dicken Fisch an der Angel hat und natürlich Hilfe braucht. Frank will von den Triaden in Polen Falschgeld abkaufen und Atris muss eigentlich nur seine körperliche Präsenz zeigen. Scheinbar ein sicheres Ding. Scheinbar. Damit die Geschichte nicht zu einem reinen Gangsterdrama verkommt, mischt Buck noch einige Elemente bei. Atris' Mutter versucht ihn seit jeher mit einem Mädchen zu verkuppeln, doch er hat darauf nur wenig Lust und verguckt sich in die Diebin Marie (Ella Rumpf). Es entbrennt ein wildes Katz-und-Maus-Spiel mit zahlreichen Cameos der Rapperszene (SXTN, SSIO), in einer Stadt durchzogen von Neonlichtern. Asphaltgorillas will viel und wahrscheinlich zu viel. Versinkt man gerade in das Genre des Dramas und fängt an, diese Welt ernst zu nehmen, ist der nächste seichte Gag nicht mehr weit. Parallel wird der Klischeeregler ganz weit aufgedreht und jeder hat seine fest Rolle. Atris ist der smarte hübsche Junge, der einfach nur aus dem dirty Business raus möchte, Frank ist der Tollpatsch, der tolle Pläne hat, aber die in der Ausführung nicht immer die besten sind, El Keitar ist halt der Gangsterboss, wobei sich Kida Khodr Ramadan scheinbar in einer Spirale aus Typecasts verfangen hat und dann ist noch Marie, als Gegenpart von Atris mit fast ähnlichen Attributen. Wenn der Abspann über die Leinwand flimmert, weiß man Asphaltgorillas gar nicht richtig zuzuordnen. Hängen bleiben ein fantastisch inszenierter Faustkampf und eine starke Choreo der asiatischen Killerin (Uisenma Borchu). Im Hauptteil bewegt man sich irgendwo zwischen einer Härte von 4 Blocks und Teeniehumor à la Bibi & Tina.
13 minutes | Jul 17, 2018
Papillon
Keine Schmetterlinge im Bauch, sondern auf der Brust. Keine Schmetterlinge im Bauch, sondern auf der Brust. Papillon ist eine Neuverfilmung des Abenteuerschinkens von Franklin J. Schaffner mit Steve McQueen und Dustin Hoffman. Im Mittelpunkt steht der namensgebende Henri "Papillon" Charrière und seine autobiografische Geschichte von der Flucht aus der Strafkolonie St. Laurent in Französisch-Guayana. Papillon startet am 26. Juli 2018 bei uns in den Kinos. In der Audio-Kurzkritik verraten wir euch, ob der Film einen Kinobesuch lohnt. Papillon (Charlie Hunnam) hat zwar keine weiße Weste, gehört aber auch nicht zu den Ganoven, die über Leichen gehen. Doch genau des Mordes wird er beschuldigt und zu lebenslanger Haft in der Strafkolonie St. Laurent verurteilt. Auf dem Weg lernt er den Fälscher Louis Dega (Rami Malek) kennen. Dieser hat es geschafft, beträchtliche Geldsumme in das Gefängnis zu schmuggeln. Eine vorerst ideale Freundschaft. Die beiden Männer schließen einen Pakt. Papillon beschützt Mega vor den bösen Mithäftlingen und als Gegenleistung erhält Papillon Geld für seine geplant Flucht, den die Liebe seines Lebens wartet auf ihn in der Heimat. Sollte man aber Klassiker neu verfilmen? Bis jetzt sind solche Projekte in der Regel gescheitert, auch Papillon reiht sich da ein. Obwohl die Neuverfilmung der Geschichte deutlich kürzer ist, fühlt sich der Gesamtfilm sehr zäh und lang an. Die Dramaturgie ist unscharf und kaum der Rede wert. Die Charaktere sind fast schon Abziehbilder. Charlie Hunnam verkörpert den tatkräftigen Protagonisten, der nicht viel nachdenken muss, sondern einfach nur handelt. Dazu hat er einen prächtigen Oberkörper, was der Film in gefühlten 90 Prozent seiner Szenen auch zeigen mag. Rami Malek ist die Gegenseite ohne große Nuancen in seinem Spiel. Wie finden, dass ein Kinobesuch sich nicht lohnt und empfehlen Papillon für einen Filmabend zu Hause. Dabei kann man sich gleich den Klassiker reinziehen, der aus heutiger Perspektive sicherlich nicht mehr ganz so spannend wirkt, aber durch sein Alter einen anderen Blickwinkel auf das Werk Papillon zeigt, wie es zum Beispiel die Guillotine-Szene zeigt. https://www.youtube.com/watch?v=2Q6BZfmOCIM
8 minutes | May 30, 2018
Feinde – Hostiles
Feinde – Hostiles von Scott Cooper (Crazy Heart, Black MAss) versucht mit einem Blick in die Vergangenheit, dem Zuschauer akute Probleme der amerikanischen Gesellschaft vor Augen zur führen. Wenn die aktuellen Vereinigten Staaten von Amerika in schweren Zeiten stecken, dann blicken sie gerne zurück in die gute alte Zeit. Die gute alte Zeit war jedoch nicht so rosig, wie man es gerne hätte. Feinde – Hostiles von Scott Cooper (Crazy Heart, Black MAss) versucht mit einem Blick in die Vergangenheit, dem Zuschauer akute Probleme der amerikanischen Gesellschaft vor Augen zur führen. Bei uns startet der Western am 31. Mai 2018. New Mexico, 1892. Joseph Blocker (Christian Bale) ist ein verdienter Offizier und steht kurz vor seiner Pensionierung. Bei seinem letzten Auftrag soll er den Cheyenne-Häuptling Yellow Hawk (Wes Studi) zum Tal des Bären bringen, damit er dort sterben kann. Beide haben eine bewegte und grausame, gemeinsame Vergangenheit. Im Verlauf der Geschichte treffen beide Parteien auf innere sowie äußere Feinde und versuchen Frieden in diesen neuen Zeiten mit der Welt und vor allem mit sich selbst zu finden. Dazu gesellt sich Rosalie Quaid (Rosamund Pike), deren Familie vor ihren Augen von den Komantschen bestialisch abgeschlachtet wurde. Traumatisiert schließt sich Quaid der Gruppe an. Scott Cooper bringt dabei Liebe, Hass, Gnade und Vergebung mit intensiven Bildern auf die Leinwand. Feinde – Hostiles ist in seinem Aufbau ein typisch moderner Western. Indianer, Pferde, Schießereien und jede Menge bildgewaltige Naturaufnahmen erlebt der Zuschauer in etwas mehr als zwei Stunden. Etwas ungewöhnlich ist hingegen die Ambivalenz der Parteien. Cooper macht den Versuch, die Wirklichkeit so darzustellen, wie sie womöglich war und damit auf das Gut-Böse-Spielchen zu verzichten. Nicht nur die Ureinwohner waren grausam, sondern auch die neue amerikanische Nation. Dass das Töten auch Spuren hinterlässt, ist der innere Feind der Gruppenmitglieder. Wir erleben Blocker als Mann zwischen Orientierungslosigkeit und Auflösungserscheinungen. Dabei liefert Bale erneut eine brillante Leistung ab, die den Zuschauer tief in den Sessel sinken lässt. Die malerische Kulisse ist dabei leider nur Mittel zum Zweck von Max Richter, der hier leider selten passend, die Schauwerte auch richtig ausspielt. Bei Feinde – Hostiles sollte man nicht zu viel erwarten. Der Versuch von Cooper, den Western durchaus frisch aufzubereiten, sollte gewürdigt werden. Für einen fantastischen Christian Bale ist der Kinobesuch aber alle mal wert. Ihr wollte mehr zum Genre der Western hören? Dann könnte euch unsere Podcastausgabe dazu gefallen.  
42 minutes | May 1, 2018
30. Filmfest Dresden
Das Filmfest Dresden schickt sich nun schon zum 30. Mal an, diesen besonderen Filmrahmen zu feiern. Von Mitte bis Ende April gab es wieder viele Real-und Animationsstreifen aus deutschen Landen sowie internationalen Regisseuren zu sehen. Diesjähriger Them Das gewöhnliche Kinoerlebnis wird ja häufig durch die zweieinhalb Stunden Blockbuster geprägt. Schließlich wollen wir für die nicht mehr ganz so billigen Kinotickets auch viel Unterhaltung geboten bekommen. Doch neben dem Langfilm ist auch der Kurzfilm eine Kunstform der sich bewegenden Bilder. Das Filmfest Dresden schickt sich nun schon zum 30. Mal an, diesen besonderen Filmrahmen zu feiern. Von Mitte bis Ende April gab es wieder viele Real-und Animationsstreifen aus deutschen Landen sowie internationalen Regisseuren zu sehen. Diesjähriger Themenfokus war Europa und eine Retroperspektive in die DDR während der 1968-Bewegung. Als Redaktion besuchten wir natürlich die ein oder andere Veranstaltung und erfreuten uns am reichhaltigen Fundus der vielen Filmquerdenker, die mit ihrem Leidenschaftsprojekt im Festivalprogramm liefen. Im Podcast erfahrt ihr, warum man noch etwas an der Eröffnungszeremonie arbeiten könnte und wie uns das Schauburg-Reboot gefällt. Denn nach mehreren Monaten ist der Umbau des bekannten Dresdner Kinos fast fertig. Drei Kinosäle sind bereits vollständig saniert und wir haben uns in die Sessel eingemummelt, das neue Ambiente aufgesogen und die veränderte Optik begutachtet. 69 Kurzfilme aus 28 Ländern gab es zu sehen und sowohl mehrere Fachjurys als auch das Publikum wählten ihre Favoriten am Ende des Festivals aus.
10 minutes | Apr 18, 2018
"Stronger" – Kurzkritik
Stronger wirft einen Blick auf eine intime Geschichte hinter dem Anschlag von Boston, kann aber nicht auf den Patriotismus verzichten. Am 15. April jährt sich genau zum fünften Mal der Anschlag in Boston auf einen Marathon, bei dem drei Menschen starben und 263 weitere verletzte wurden. Vor einigen Jahren erzählte bereits Boston mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle, in Form eines Thrillers, die Umstände dieses Vorfalls. Boston rückt den Anschlag in den Mittelpunkt und versucht möglichst spannend, die Ereignisse auf perfide Art und Weise zu erzählen. Stronger hingegen wirft einen Blick auf eine intime Geschichte hinter dem Anschlag, kann aber auch hier nicht auf den Patriotismus verzichten. Stronger startet am 19. April in Deutschland. Jeff Bauman (Jake Gyllenhaal) brät am Tag fleißig seine Hühnchen bei Tesco und nach der Arbeit trifft er sich mit seinen Freunden auf ein Bier. In der Kneipe trifft er auch seine Ex-Freundin Erin (Tatiana Maslany) wieder und möchte sie zurück gewinnen. Sie ist Läuferin und wird am Marathon teilnehmen. Jeff möchte sie dabei an der Ziellinie empfangen. Ein ganz normales Leben. Dieses Leben ändert sich jedoch plötzlich mit dem Anschlag. Beide Beine müssen bis zum Knie amputiert werden. Der Alltag ist nicht mehr Alltag, denn das, was man für gegeben hält, ist nicht mehr vorhanden. Dazu noch die ganze Aufmerksamkeit der Medien und Mitmenschen, aus der auch noch die eigene Mutter versucht, so viel wie möglich abzuschöpfen. David Gordon Green schafft es, eine schöne und intime Geschichte zu erzählen, bei der der Anschlag eigentlich nur Nebensache ist. Dafür verantwortlich ist zum einen das Duo Gyllenhaal und Maslany, die ein glaubwürdiges Pärchen auf die Leinwand zaubern, welche vor einem neuen Leben stehen, dass es gemeinsam zu meistern gilt. Die Chemie stimmt einfach zwischen den Turteltäubchen. Zum anderen wartet Green mit einer intimen Inszenierung des Alltags des Protagonisten auf. Mal erleben wir Jeff, wie er zum ersten Mal seine Verbände an den beiden Stümpfen abgenommen werden. Die Kamera bleibt auf sein Gesicht, so dass man jede Zuckung und jeden Schmerz direkt miterlebt. Ein anderes Mal bleiben wir ganz nah an Jeff in der Dusche und sehen die Härte des neuen Alltags. Leider kommt Green nicht drum, den Patriotismus außen vor zu lassen, so dass die letzte viertel Stunde eigentlich nur ein Bonus für den amerikanischen Zuschauer ist, sich in Selbstbestätigung zu suhlen. Sollte man Stronger oder Boston gesehen haben? Dann sollte es eher Stronger sein. Der Film bietet eine herzerwärmende Geschichte, eingebettet in ein grauenhaftes Ereignis. Jake Gyllenhaal schafft es, die neue Brutalität des Alltags und den inneren Konflikt gut abgestimmt dem Zuschauer zu vermitteln. Ohne den aufgesetzten Patriotismus wäre es jedoch eine bessere Filmbiografie geworden, als das, was man zu sehen kriegt.
11 minutes | Apr 8, 2018
"Devilman Crybaby" - Serientipp
Was zur Hölle? Und gleich nochmal: WAS ZUR HÖLLE? Nackte Haut, Menschen, die zu Dämonen werden und unglaublich viel Sex... und Blut natürlich! Was zur Hölle? Und gleich nochmal: WAS ZUR HÖLLE? Nackte Haut, Menschen, die zu Dämonen werden und unglaublich viel Sex... und Blut natürlich! Trailer Mit "Devilman Crybaby" wurde ein absurder Anime geschaffen, der seine Einstufung ab 16 mehr als nur verdient hat. Das vordergründig effekthaschende Auftreten der Serie kann aber nicht über die fast schon philosophische Dimension der Geschichte hinwegtäuschen. Mehr darüber hört ihr im Audio.
8 minutes | Mar 14, 2018
„The Disaster Artist“ - Kurzkritik
Tommy Wiseau's Film The Room ist schwer in Worte zu fassen. Oft wird er als schlechtester Film aller Zeiten gehandelt. Genau dafür wird er gefeiert und hat, durch eine hartnäckige Gemeinde an Filmfreunden, Kultstatus erreicht. Das ist Grund genug für Hollywood um die Metaebene aufzumachen. The Disaster Artist beschreibt die völlig absurde Entstehungsgeschichte von The Room: eine emotionale Achterbahn aus Liebe, Betrug und echter Freundschaft. Das war zumindest der Plan. James Franco, in sehr dicker Maske, verkörpert Tommy Wiseau. Bruder Dave Franco darf in dieser Combo auch nicht fehlen und spielt Tommy's Freund und Partner in Crime Greg Sestero.  The Disaster Artist löst das ein, was der Trailer verspricht. Eine liebevolle und minutiöse Kopie der epischsten Szenen aus The Room sowie das Mysterium Wiseau, der ungern über sein Alter oder seine Herkunft spricht. Ähnlich wie der Urfilm taucht auch The Disaster Artist den Kinosaal in schallendes Gelächter und schafft es eine Dynamik zwischen allen im Publikum auszulösen, die sonst selten vorkommt. Normalerweise hat im Kinosaal Ruhe zu herrschen. Hier kann der geneigte Zuschauer sich mal gehen lassen. Etwas komplett Neues versucht der Film allerdings nicht. Stattdessen feiert er sich und seine treue Nachempfindung von The Room. Das tut er allerdings aus vollem Herzen. Dies ist eine ganz eindeutige Empfehlung. The Disaster sollte am besten in guter Gesellschaft eingenommen werden!
9 minutes | Mar 14, 2018
"Loveless" - Kurzkritik
Die fetten Jahre sind vorbei. Mit Loveless liefert Andrei Swjaginzew das nächste Drama ganz im Stile von Leviathan (2014) ab Die fetten Jahre sind vorbei. Mit Loveless liefert Andrei Swjaginzew das nächste Drama ganz im Stile von Leviathan (2014) ab und heimst mal wieder Nominierungen ab u.a. als Bester fremdsprachiger Film bei den Golden Globes und den Oscars. Die ganzen Lorbeeren sind auch nicht ganz grundlos, Swjaginzew paart ein Familiendrama mit Gesellschaftskritik an Russland und eigentlich der ganzen kapitalistischen Welt. Einer Welt bei der es immer Verlierer geben muss. Zhenya (Marjana Spiwak) und Boris (Alexei Rosin) stehen vor den Trümmern ihrer Ehe. Zu Hause wird noch gestritten und draußen wird schon das nächste Leben geführt. Sie hat bereits einen neuen gut aussehenden Mann gefunden und suhlt sich in ihrem Narzissmus, falschen Schönheitsidealen und der ewigen Suche nach dem wahren Leben. Er ist bereits im Begriff eine neue Familie zu gründen, denn die neue Freundin ist bereits schwanger. Nur gehört sein Chef einer fundamentalistisch-religiösen Gattung an und Boris steckt in der Bredouille, wie er den Spagat zwischen der unheiligen Scheidung und der neuen Liebe auf Arbeit über die Bühne bringen kann. Das Alles ist nicht genug. Das Ehepaar hat auch einen Sohn, Alyosha (Matwei Nowikow), für den keiner der Beiden verantwortlich zu sein scheint. Als er bei einem Streit miterlebt, dass er  in dem neuen Leben von Zhenya und Boris nicht mehr gewollt ist und auch noch auf ein Internat soll, verschwindet Alyosha einfach. Von der Polizei allein gelassen, macht sich die Noch-Familie mit einer freiwilligen Suchmannschaft auf die Suche nach dem 12-Jährigen und vielleicht auch auf die Suche nach sich selbst. Die Vermischung von Familiendrama und Gesellschaftskritik gelingt Andrei Swjaginzew mal wieder hervorragend. Egal, ob die neue Religiosität, der Selfieismus von Zhenya oder der Aufbruch der traditionellen, russischen Familien-Strukturen. Dabei werden sehr vielfältige Themenbereiche, nicht nur der russischen Gesellschaft, tangiert, ohne es plump ins Gesicht zu drücken. Beispielhaft ist eine Szene von Zhenya und ihrem neuen Freund in einem Restaurant, bei der nicht zufällig ein paar junge Damen am Nebentisch auf die Liebe und das Selfie anstoßen. Auch die Schauspieler können hier überzeugen. Ihre Wucht und Emotionen im ehelichen Kampf drücken einen in den Kinositz, dass man sich am liebsten verstecken möchte, weil man es nicht erträgt. Vor allem Matwei Nowikow, trotz seines recht kurzen Auftritts und seines Alters, hinterlässt einen bleibenden Eindruck, das einem die Kinnlade von ganz alleine runterklappt. Die deutsche Synchronisation könnte hier für Abstriche sorgen. Das haben wir auch bei einer unserer Ausgaben von Trendige Trailer angesprochen. Den einzigen Vorwurf, den man Loveless machen kann, ist, dass er einige Parallelen zu Leviathan aufweist und damit vielleicht zu sehr auf der Stelle tritt. Wer nun bereits 2014 in den Swjaginzewschen Mikrokosmos versinken konnte, der wird sich auch mit Loveless anfreunden können. Vor dem Gang ins Kino empfehlen wir auch unsere Podcastfolge zum Thema Osteuropäische Filme.
7 minutes | Mar 11, 2018
"Buster's Mal Heart" – Kurzkritik
Wer in die leeren und traurigen Augen von Jonah sieht, der erkennt jemanden ohne Bodenhaftung, ohne Antrieb, ohne Ambitionen. Denn Jonah ist Nachtportier eines Billig-Hotels. Nachts muss er auf leere Stühle und Zimmer aufpassen. Tagsüber will er dann für Wer in die leeren und traurigen Augen von Jonah sieht, der erkennt jemanden ohne Bodenhaftung, ohne Antrieb, ohne Ambitionen. Denn Jonah ist Nachtportier eines Billig-Hotels. Nachts muss er auf leere Stühle und Zimmer aufpassen. Tagsüber will er dann für Frau und Kind da sein. Kein Wunder, dass mit diesem Rhythmus keiner zufrieden ist und seine noch kleine Familie auseinander zu brechen droht. Als ein merkwürdiger Fremder nach einem Zimmer im Hotel fragt und ihm nach und nach unsinnige Ideen in den Kopf setzt, gerät Jonah völlig auf die schiefe Bahn. So wirklich einfach macht es einen Buster's Mal Heart nicht. Der Indie-Streifen spielt mit mehreren Zeitebenen, zeigt Jonahs Leben einmal vor und nach seiner schicksalhaften Wandlung. Dazu noch eine dritte Stufe, die völlig ohne Kontext auskommen muss. Bis diese Stränge wirklich zusammenlaufen und halbwegs Sinn ergeben, muss der Zuschauer den Film auch wirklich bis zum Schluss aufmerksam verfolgen. Und selbst dann werden einem die Antworten nicht unbedingt auf dem Präsentierteller mit dem Silberbesteck serviert. https://www.youtube.com/watch?v=KeG2PWi5etc&t=3s Wer mit Buster's Mal Heart Spaß haben will, sollte am besten viel Liebe zum Indiefilm mitbringen, sich am rastlosen Schauspiel von Hauptdarsteller Rami Malek (Mr.Robot) erfreuen und viel Wille zum Interpretieren besitzen. Wer hier nicken kann, bekommt einen kleinen, feinen Film, der zwar wahrscheinlich wieder schnell vergessen ist, doch gleichzeitig auch faszinierend anders ist.
10 minutes | Mar 5, 2018
"I, Tonya" - Kurzkritik
Eine Eiskunstlaufkarriere mit schrecklichem Abschluss. Nur wenige Wochen sind die Olympischen Spiele in Pyeongchang in Südkorea her und Eiskunstlauf erfreut sich einer großen Beliebtheit, ob nun aus Spaß oder tatsächlicher Faszination. Die Zuschauer fiebern mit, begutachten die Kostüme oder sind gerührt von den Freudentränen, wenn der Lutz, der Axel oder der Rittberger gelungen sind. Dieser feine Sport hat aber auch seine dunklen Seiten. Einen Einblick in diese gewährt uns I, Tonya, eine Geschichte um die ehemalige amerikanische Eiskunstläuferin Tonya Harding. Gemeinsam mit Tonya (Margot Robbie), ihrem Ex-Mann Jeff (Sebastian Stan) und der durch Kettenrauch konservierten Mutter LaVona (Allison Janney) blicken wir zurück auf eine Karriere mit einigen Abzügen in der B-Note. Tonya ist typisch "white trash", derb in der Sprache und immer frei raus. Also eigentlich genau das Gegenteil zu dem noblen Sport, den sie ausübt. Aber Tonya steht bereits mit 12 Jahren ihren ersten dreifachen Lutz. Ihre Mutter ist anfangs ihre Managerin. Sie näht die Kostüme und kümmert sich eher lieblos und kalt um ihre Tochter. Diese eigenartige Beziehung ist scheinbar vererbbar, denn Tonya gerät recht früh an Jeff, mit dem sie eine Hassliebe lebt. Er verprügelt sie regelmäßig oder schießt auch mal auf sie, aber eigentlich will er nur das Beste für sie. Er geht sogar soweit, dass er im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 1994 versucht, mit einer Eisenstange die Konkurrentin Nancy Kerrigan auszuschalten. Das misslingt, Tonya wird in ein schwarzes Loch der Kontroversen hineingezogen, deren Ergebnis ein lebenslanger Ausschluss von Meisterschaften war. Zurück bleibt eine kurze Karriere mit einer fulminanten Choreografie und einem verpatzen Abschluss. All das zeigt I, Tonya eindrücklich und richtet auch mal den Finger auf die Medien. I, Tonya erzählt im Stile einer Mockumentary diese Geschichte und das macht eine unheimliche Faszination für den Film aus. Gleiche Begebenheiten werden von Tonya, Jeff und der Mutter aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Damit fängt Craig Gillespie (Regie) auch den damaligen Kontext ein, dass es ein scheinbar nicht die eine Wahrheit gibt. Aber auch die Charaktere sind ungewöhnlich. Ständig hat man das Gefühl, dass sie nicht echt sein können. So zum Beispiel, wenn LaVona in ihrem Sessel sitzt, auf der Schulter ein kleiner Kanarienvogel. Eine Szene, die glatt aus dem David-Lynch-Universum stammen könnte. Allison Janney wurde für diese Rolle als beste Nebendarstellerin mit dem Oscar ausgezeichnet. Mehr als verdient. Für Margot Robbie hat es leider nicht gereicht, obwohl hier die Konkurrenz mit Frances McDormad auch ziemlich stark war. Trotzdem liefert Robbie hier eine klasse Leistung ab, die gewürdigt werden sollte. Wenn man über das misslungene CGI auf dem Eis hinwegsieht, erhält man einen spannenden Einblick in einer kuriose Geschichte aus den 90er Jahren. Schnürt euch schon mal die Schlittschuhe. Am 22. März kommt I, Tonya in die Eislaufhalle eures Vertrauens. Wir vergeben zwei Sterne mit unserem Guckstempel. https://www.youtube.com/watch?v=AKHve0E6zDg
9 minutes | Feb 17, 2018
"Die Grundschullehrerin" - Kurzkritik
Hefte raus, Leistungskontrolle. Glücklicherweise hat die Redaktion die Schulzeit hinter sich gelassen, jedoch sich in den Kinosaal für ein paar Unterrichtseinheiten in Frankreich begeben. Die Grundschullehrerin ist eine Tragikkomödie und startet am 15. Februar bei uns in den Kinos. Das Zeugnis fällt in unserer Kurzkritik bunt aus. Manche Ideen sind durchaus interessant und witzig, andere Szenen sind scheinbar äußerst belanglos. Trotz alle dem war es ein aufschlussreicher Ausflug in das französische Bildungssystem. Wir begleiten Florence (Sara Forester) in ihrem Schulalltag. Sie ist Lehrerin aus Leidenschaft und das merkt man auch. Tag für Tag ist sie für ihre Schüler da, obwohl es nicht immer ganz einfach ist. Leider läuft es im Privaten nicht halb so gut, wie in der Schule. Florence ist alleinerziehende Mutter und in dem ganzen Schultrubel findet sie nicht immer Zeit für ihren Sohn Matthieu (Vincent Elbaz). So will er in den Ferien zu seinem coolen Vater ziehen. Als nun Sacha (Ghillas Bendjoudi), der aus recht schwierigen sozialen Verhältnissen ihre Klasse bereichert, kocht die bunte Schülersuppe vollends über. Ziemlich interessant ist der Einblick in das französische Schulsystem. Wir begleiten über zwei Stunden eine Inklusionsklasse, die vielfältiger nicht sein kann. Die Kids sind alle überaus sympathisch und wirken, als ob die Klasse so auch existieren könnte. Auch die verschiedenen Rollen der verschiedenen Mütter haben uns gefallen, denn Mutter sein, heißt nicht immer dasselbe. Sachas Mutter ist quasi genau das Gegenteil von Florence. Für sie ist mit ein bisschen Geld alles an Erziehung und Bindung zum Kind erledigt. Teilweise hat uns der Fokus gefehlt, wohin nun die Geschichte gehen soll. Geht es um Florence? Geht es um Matthieu oder Sacha? Oder vielleicht um subversive Kritik am französischen Schulsystem? Für alle angehenden Referendare und solche, die es werden wollen, ist Die Grundschullehrerin ein interessanter Einblick in anderer Länder Klassenzimmer und gewissermaßen ein Lehrstück, was den werten Lehrberuf ausmacht. Von uns kriegt diese französische Tragikomödie einen halben Guckstempel.
7 minutes | Feb 8, 2018
"Taboo" - Serientipp
Wenn Tom Hardy durch seine Filme stapft und sich für jeden schiefen Blick mit einem Faustschlag in die Augenpartie bedankt, dann haben Film- und Serienfans meistens Grund zur Freude. Wenn Tom Hardy durch seine Filme stapft und sich für jeden schiefen Blick mit einem Faustschlag in die Augenpartie bedankt, dann haben Film- und Serienfans meistens Grund zur Freude. Der grummelige Brite besitzt ein ausgesprochen gutes Gespür für interessante Stoffe und verquere Charaktere. Taboo scheint als Historien-Serie, die eine Rachegeschichte nimmt und sie vor dem Hintergrund eines unbarmherzigen Handelskrieges platziert, diese Weisheit zu erfüllen. Denn im Jahre 1814 taucht der totgeglaubte Einzelgänger James Keziah Delaney in London auf und fordert sein Erbrecht ein. Ein kleiner Fjord, dass für die übermächtige East Indian Company von großem strategischen Wert ist.  Delaney stellt sich gegen das Handelsimperium und positioniert sich als Konkurrent. Damit macht er sich schnell viele Feinde in der Londoner Gesellschaft. Das scheint dem charismatischen Fjord-Besitzer jedoch wenig auszumachen und bald scharrt er eine Riege aus anderen von der Gesellschaft verstoßenden Persönlichkeiten um sich. Doch seine eigene Vergangenheit mit einer dunklen Familiengeschichte lastet schwer auf seinen Schultern. Best of Hardy Hardy, sein Vater und No Turning Back-Regisseur Steven Knight (unbedingt gucken!) haben die Serie zusammen erdacht. Kein Wunder also, dass Delaney’s Figur ge­nau­es­tens auf das Schauspiel von Tom Hardy gepresst wurde. Ein Mann, der durch die Londoner Straßen streift, dabei viel Mysteriöses von sich gibt und mit seinem manischen Blick Kinder zum Weinen bringt. Hier finden sich viele Parallelen zu anderen Hardy Figuren wie Bronson oder Tommy aus Warrior (am besten gleich nach No Turning Back gucken!). Wer davon nicht genug bekommen kann, findet in Taboo sein Mekka. Die Serie gibt sich durchaus knauserig mit echten Informationen über ihren wichtigsten Figuren und lebt vor allem von der tollen Atmosphäre – gerade am Staffelanfang. Okkulte Rituale, seltsame Visionen und lethargische Dialoge schaffen eine einzigartige Welt, die aber viel Interesse seitens des Zuschauers abverlangt. Wer sich damit anfreunden kann, bekommt eine dicht erzählte Hochglanz-Serie für Freunde abgehalfterter Anti-Helden. https://www.youtube.com/watch?v=IhFH_UWUNhw
12 minutes | Feb 3, 2018
Februar 2018 - Fetzige Forschau
Der Kino-Januar steht vor der Tür und wir haben die perfekten Filmtipps für Euch! Geheimtipp Nummer Eins: The Shape of Water - das Flüstern des Wassers (15. Februar 2018) https://www.youtube.com/watch?v=cyctc1v1JCQ Mit satten 13 Oscar-Nominierungen das diesjährige La La Land. Guillermo Del Toros Liebesgeschichte begeisterte in den USA bereits viele Kritiker und erzählt die unwahrscheinliche Beziehung zweiter Ausgestoßener. Ein geheimes Forschungsprojekt experimentiert an einem seltsamen Mensch-Fischwesen, dass die Aufmerksamkeit einer stummen Mitarbeitern gewinnt. Wie für den Mexikaner üblich, haucht er seinen Kreaturen immer eine Unmittelbarkeit und Persönlichkeit ein, die bereits beim Schauen des Trailers verzaubert. Geheimtipp Nummer Zwei: Die Verlegerin (22. Februar 2018) https://www.youtube.com/watch?v=XX5hvIX3Vk4 Bei einem Cast von Hollywoodgrößen wie Meryl Streep und Tom Hanks sowie Regielegende Steven Spielberg von einem Geheimtipp zu sprechen, macht nicht wirklich viel Sinn. Aber die Geschichte um geheime Pentagon-Papiere in den 70er Jahren und der Zwickmühle, in der sich die Washington Post befand, ist hierzulande doch eher unbekannt. Mit der schon erwähnten Star-Power dürfte es jedoch ein fein erzählter Polit-Thriller werden. Geheimtipp Nummer Drei: Wind River (8. Februar 2018) https://www.youtube.com/watch?v=XJdQ54di3K0 Taylor Sheridan gehört aktuell sicherlich zu den besten Thriller-Autoren/Regisseuren, die das Genre zu bieten hat. Mit Sicaro oder Hell or High Water zog er die Spannungsschraube gehörig fest und scheute sich auch nicht davor, eine Neo-Western-Geschichte zu erzählen. In Wind River wird es jedoch etwas schneelastiger, doch wohl kaum weniger düster. Eine tote 18-Jährige amerikanische Ureinwohnerin bringt nämlich ein Ermittlungsteam im kleinen Wyoming an ihre Grenzen. Geheimtipp Nummer Vier: The Disaster Artist (1. Februar 2018) https://www.youtube.com/watch?v=ZgvnSx6FWvw Ohh Hi, Disaster Artist. Der beste schlechteste Film aller Zeiten, Room, bekommt seinen eigenen Film. Klingt komisch, könnte aber eine tolle Geschichte eines Sonderlings werden, der sich trotz nicht vorhandenem Talent einen Traum erfüllt. Eigentlich eine klassische Amercian-Dream-Story, nur mit etwas anderem Ausgang. Aber naja, wann hattet ihr eigentlich zuletzt Sex? Mainstream-Tipp: Black Panther (15. Februar 2017) https://www.youtube.com/watch?v=pCIUeUtSJs8&t=2s Wusstet ihr, dass der Black Panther oder mit bürgerlichem Namen T`Challa einer der reichste Comic-Superhelden ist? Noch vor Banktresoren wie Tony Stark oder Bruce Wayne gehört dem König von Wakanda eine ganze Nation. Und nicht irgendeine Nation, sondern das wahrscheinlich technologisch fortschrittlichste Land der Welt. Das wird jedoch bedroht und muss vom Thronfolger verteidigt werden. Wenn Marvel seine Karten richtig spielt, dann dürfte der bullige Panther eine schöne Abwechslung von den sonst so ironie-triefenden MCU-Kollegen werden. Aber allzu große Innovationen sollte man wohl nicht erwarten. Für spaßige Unterhaltung dürfte es aber reichen. Antitipp: Fifty Shades of Grey 3 - Befreite Lust (8. Februar 2017) https://www.youtube.com/watch?v=5m98T7zPAGg&t=9s Spürt ihr das? Diese prickelnde Erotik voller unerfüllter Wünsche und versteckten Leidenschaften, die sich in einem bissigen Spiel der Bedürfnisse gegenseitig zum Höhepunkt katapultieren? Nee? Wir auch nicht. In Befreite Brust..ähh Lust kommt es doch nochmal zu Schwierigkeiten zwischen Christian und Ana, nachdem die beiden sich das Ja-Wort in den Mund schoben. Vielleicht tut der Film diesmal nicht nur so, sondern kann wirklich mal einen Erotik-Thriller erzählen, ohne kichernd-keusch an der Oberfläche zu kratzen. Eher unwahrscheinlich, aber sonst ist der dritte Teil einer Trilogie ja immer der beste!
8 minutes | Jan 23, 2018
"Wunder" – Kurzkritik
Wunder gibt es immer wieder. Jetzt darf auch Deutschland ran. Nachdem Wunder bereits im November in den Vereinigten Staaten gestartet ist und scheinbar die ganze westliche Hemisphäre auch im vergangenen Jahr den Film sehen durfte, ist nun Wunder ab dem 25. Januar auch in in deutschen Kinos zu sehen. Das ist sehr ärgerlich, denn dieser wunderbare Film ist perfektes Feiertagsmaterial und bringt ganz schön viel Wärme in unsere Herzen. Die Pullmans sind eine typische amerikanische Vorstadtfamilie. Sie haben zwei Kinder, einen Hund und die alltäglichen familiären Probleme, wie Schule, Pubertät und Ehe, zu meistern. Auggie (Jacob Trambley, Room) ist eines der Kinder und hat ein besonders herausforderndes Leben, denn bereits nach der Geburt hat er schon 27 Operationen überstanden. Sein Gesicht ist nicht gewöhnlich und das macht es ihm nicht ganz einfach, sein erstes Schuljahr auf einer öffentlichen Schule zu absolvieren. Wir folgen Auggie in seinem ungewöhnlichen Leben, wie er Feinde und Freunde findet, aber gleichzeitig auch in der Familie einige Turbulenzen überstehen muss. Seine Schwester Via (Izabela Vidovic) macht parallel ebenfalls eine schwere Zeit durch. Mitten in der Pubertät ist sie irgendwo zwischen Altem und Neuen. Und dann ist auch noch ihr Bruder, der immer wieder die volle Aufmerksamkeit von den Eltern Isabel (Julia Roberts) und Nate (Owen Wilson) fordert, so dass sie immer wieder hinten anstehen muss. Wahrscheinlich beschreibt der Filmtitel den Film am besten: Wunder. Man erlebt zahlreiche Wunder des menschlichen Mikrokosmos, wo immer wieder Freud und Leid ziemlich nah beieinander sind, sowohl im Film, als auch in der Realität. Das Grundgerüst ist ziemlich überzeichnet. Gut und böse sind klar getrennt und scheinbar steckt dann doch im schlechtesten Menschen auch ein Fünkchen Gutes. Auggie ist ein wahrer Star Wars-Geek und so begegnen wir einigen Referenzen aus einer weit weit entfernten Galaxis. Immer wieder zeigen sich auch tolle Einflüsse moderner Gesellschaft. Zum Beispiel wozu Photoshop schlecht sein kann und warum Minecraft zu mehr gut ist, als nur Klötzchen. Zum Schluss ist ganz schön viel Feel Good auf 113 Minuten, man möchte eigentlich auch mal wieder zurück in die Realität, aber dazu wurde der Film nicht gemacht. In dem Moment ist es vielleicht auch gut so. In dem Moment möchte man einfach nur mit feuchten Augen und einen Kloß im Hals kurz beim Abspann inne halten. Wunder wäre der perfekte Film für die Feiertage. Er rührt, lässt einen verwundert zurück im Glauben an das Gute im Menschen. Das ist ein bisschen schade. Für einige wärmende Gedanken zum nahenden Frühling eignet sich das neuste Werk von Stephen Chbosky (Vielleicht lieber morgen, Die Schöne und das Biest) aber auch in all seinen wunderbaren Facetten. https://www.youtube.com/watch?v=CTUSWiG8Hfk
10 minutes | Jan 22, 2018
"Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" - Kurzkritik
Wer nichts mehr zu verlieren hat, der hat auch keine Angst zu scheitern. Wer nichts mehr zu verlieren hat, der hat auch keine Angst zu scheitern. Nachdem ihre Tochter brutal ermordet wurde und sich der Täter immer noch auf freiem Fuß befindet, entschließt sich Mildred Hayes drei Reklametafeln als Warnung und gleichzeitige Kriegserklärung an die örtliche Polizei aufzustellen. Doch diese Aktion ist nicht nur der Auslöser von Verständnis, sondern auch der Beginn einer Welle des Hasses. Eine eigentlich tief traurige Ausgangssituation wird uns zu Beginn von Three Bildboards präsentiert. Hauptfigur Mildred (Frances McDormand) ist desillusioniert und droht auch noch ihren einzigen Sohn zu verlieren. Die dünn besiedelte Stadt scheint sich in Lethargie zu üben, während Polizeibeamte wie Jason Dixon (Sam Rockwell) immer mal wieder die Böden ihrer Bierflaschen erreichen. Doch, was Regisseur und Drehbuchautor Martin McDonagh aus dieser Konstellation zaubert, beeindruckt einen mit schwarzem Humor, hassens- aber doch liebenswerten Figuren und einer Geschichte, die nur ganz selten den einfachen Weg nimmt. Die nächsten 20 Minuten dieses ungewöhnlichen Genremixes aus Drama, Thriller und Komödie überraschen einen fast immer mit einer ungewöhnlichen Wendung und mit Figuren, die zunächst so einfach zu durchschauen scheinen. Mal wechselt der Film auch kurzzeitig die Perspektive und rückt eine ganz andere Figur in den Mittelpunkt. Ein Wagnis, das ganz leicht jedes Tempo aus dem Film hätte nehmen können, doch stattdessen reichert es die Geschichte noch mehr an und trägt zu diesem Gesamtkunstwerk in erstaunlicher Weise bei. Wer auch nur ein bisschen Interesse nach dem Anschauen des Trailers verspürt und keine Angst vor ambivalenten Figuren hat, sollte Three Bildboards unbedingt sehen. Ein herausragender Film mit solch konträr zueinander laufenden Themen, die am Ende jedoch ein harmonisches Ganzes ergeben. https://www.youtube.com/watch?v=wnGLM4rs0Kk
7 minutes | Jan 9, 2018
"The Marvelous Mrs. Maisel" – Serientipp
Zwei Golden Globes! Was Ihr noch erfahren müsst, damit Ihr wisst, dass "The Marvelous Mrs. Maisel" jeden Binge Wert ist? - Bei uns im Podcast. Wir schreiben das Jahr 1958. Wir befinden uns in New York. Midge (Rachel Brosnahan) ist Hausfrau und stammt aus einer jüdischen Familie. Während ihr Mann Joel die Brötchen verdient, kümmert sie sich um Haushalt und Status der kleinen Familie. Dabei hat sie sogar noch Zeit, ihren Mann bei seinen kläglichen Versuchen als Comedian zu unterstützen. Sie sieht auch darüber hinweg, dass Joel die Witze nur von einem anderen Comedian geklaut hat. Menschen, die in der Vergangenheit feststecken, würden sagen: "The good old times!". Als er ihr aber nach einem weiteren traurigen Versuch auf der Bühne gesteht, dass er eine Affäre mit seiner Sekretärin hat, fängt die Fassade an zu bröckeln. Auch ihre Familie ist nicht die beste Unterstützung nach der Trennung, sodass Midge schlussendlich sturzbetrunken im selben Comedy Club landet und mit ihrer spontanen Performance das Publikum begeistern kann. Der Beginn einer holprigen Comedykarriere mit all ihren Absurditäten. Das ist The Marvelous Mrs. Maisel. Trailer In acht Folgen á 50 Minuten können gleich mehrere Faktoren begeistern: Zunächst zeichnet sich Amy Sherman-Palladino für die Serie verantwortlich, bekannt u. a. für Gilmore Girls. Der Sherman-Palladino Schriftzug ist sofort erkennbar, die Dialoge sind zugespitzt und machen in jeder Szene einfach Spaß. Zum anderen ist da das Produktionsdesign. Ähnlich wie Mad Men ist das Szenenbild so reichhaltig, wie in wenigen anderen Serien, wenngleich die Bilder ein kleines bisschen überzeichnet wirken. The Marvelous Mrs. Maisel erhebt keinen Anspruch auf Realismus, sondern konzentriert sich auf die Inhalte, die Bilder dienen nur zur Unterstreichung. Und dann ist da noch Rachel Brosnahan, die ihre Rolle ausfüllt, wie Mariah Carey ihre Kleider. Ihre Rolle der namensgebenden Miriam "Midge" Maisel stellt Brosnahan zauberhaft dar und tut das stets mit einem verschmitzten Lächeln. In dieser Kombination will man nach jeder Episode nur noch mehr. Die Pilotepisode der Amazon Video-Produktion The Marvelous Mrs. Maisel erschien bereits im März 2017 und erhielt die höchste Zuschauerwertung von 4,9 von 5 Sternen. Zu den 75. Golden Globes gewann die Serien gleich zwei Globes: Beste Serie Comedy/Musical sowie Beste Darstellerin Comedy/Musical. Wie viele Argumente braucht ihr noch, dass The Marvelous Mrs. Maisel jeden Binge wert ist?
8 minutes | Jan 9, 2018
"The Commuter" – Kurzkritik
Das Leben ist hart. Das Leben von Liam Neeson ist härter. Das Leben ist hart. Das Leben von Liam Neeson ist härter. Erst wird die Tochter entführt (Unknown Identity), dann Menschen in einem Flugzeug als Geisel genommen (Non-Stop), dazu ist er auch noch Alkoholiker (Run All Night) und jetzt muss er Menschen in einer U-Bahn aus dem Schlamassel retten. Das Leben ist echt nicht leicht, wenn einem erneut die Kugeln um den Kopf fliegen. Wer die genannten Filme gesehen und Spaß gehabt hat, der wird auch an The Commuter ab dem 11. Januar seine Freude finden. Michael MacCauley (Liam Neeson) ist ein guter Vater, Ehemann und Angestellter in einem Versicherungsunternehmen. Mit seiner Familie wohnt er irgendwo in einem Vorort von New York und pendelt seit zehn Jahren nach Manhattan. Nun verliert aber Michael seinen Job und eine mysteriöse Frau (Vera Farmiga) kommt ihm auf dem Heimweg gerade recht. Er soll eine Person in dieser U-Bahn finden. Das Problem: Er weiß nur den falschen Namen und den Zielbahnhof dieser Person. Es entspinnt sich eine halsbrecherische Verfolgungsjagd auf kleinstem Raum bei der Michael nicht mehr sicher sagen kann, wer Freund und wer Feind ist. Trailer Sie haben es wieder getan. Liam Neeson und Jaume Collet-Serra liefern einen Action-Thriller nach bekanntem Schema ab. Die Geschichte wird von Minute zu Minute hanebüchen, die Charaktere sind ein Hauch ihrer selbst um überhaupt etwas Greifbares zu haben und die Kamera ist sichtbar stolz auf den ständigen Wechsel zwischen der Waggons durch das Türfenster. Aber mehr braucht es eigentlich auch nicht um einen gemütlichen Abend mit ein paar Freunden, Popcorn und einem Kaltgetränk zu haben. Das Gehirn wird leicht massiert ohne es überfordern zu wollen und die Action sorgt dafür, dass man am Ball bleibt. Scheinbar war irgendwo Tim Taylor mit am Werk, der nach jeder Szene nach "Mehr Power!" fordert. Anders lässt sich das Drehbuch nicht erklären. So gibt es nach einer spannenden U-Bahn-Fahrt auch noch den eigentlich nicht mehr notwendigen Plottwist und Michael bemerkt fast schon ironisch dazu: "This is not the end of the line." Wie wahr. Guckstempel Mittel[/caption]
9 minutes | Jan 6, 2018
"Star Trek Discovery" – Serientipp
Wütende Klingonen, wilde Schlachten im Weltraum und eine fragwürdige Sternenflotte. Wütende Klingonen, wilde Schlachten im Weltraum und eine fragwürdige Sternenflotte. Schon häufiger war Star Trek Discovery Thema bei uns im Filmmagazin. Besonders im Vorfeld haben wir über den neusten Serien-Ableger aus dem Star-Trek-Universum berichtet. Die Serie wird von CBS für den hauseigenen Video-On-Demand-Dienst produziert, die weltweite Ausstrahlung übernimmt Netflix. Am 8. Januar wird die Serie mit der zweiten Hälfte der ersten Staffel fortgesetzt. Das haben wir zum Anlass genommen, Fanwelten aufeinander prallen zu lassen. Im Podcast unterhalten sich der Laserschwert-Fetischist und Star-Trek-Newbie Martin und der eingefleischte Trekkie Lucas miteinander. Dabei heraus kommt eine genügend differenzierte Sicht auf die Serie, für die bereits eine zweite Staffel bestellt wurde. Trailer Star Trek Discovery versucht neue Wege zu gehen, dabei aber nicht die alten und lieb gewonnenen Eigenschaften des Franchise zu vernachlässigen. Das gelingt manchmal mehr, manchmal weniger. Alles in allem sind wir uns in unserer Wertung aber einig. Trekkies könnten zufrieden sein und Newbies dürfen sich über einen neuen Serientipp freuen.
16 minutes | Dec 13, 2017
"Star Wars: Die letzten Jedi" – Kurzkritik
Pünktlich um 0:01 Uhr haben wir uns den neuen Star-Wars-Streifen angesehen. Hört hier unser übermüdetes Urteil! Unsere Lichtschwerter sind eingeschaltet, die Blaster durchgeladen! Wir waren in der Mitternachtspremiere des neuen Star Wars Films und geben Euch unsere ersten Eindrücke durch, direkt nachdem sich der Vorhang wieder geschlossen hat. Da der "Abend" schon relativ weit vorangeschritten ist, verzichten wir an dieser Stelle auf einen längeren Text. Eine Bewertung ist uns diesmal alles andere als leicht gefallen. P.S: Was die Spoiler angeht, haben wir in der ersten Hälfte des Audios darauf geachtet, möglichst nicht zu Spoilern und Euch, ohne zu viel zu verraten, eine Empfehlung abzugeben. Die zweite Hälfte solltet Ihr aber erst hören, wenn Ihr den Film bereits gesehen habt, oder Euch egal ist, dass wir über einige konkrete Inhalte sprechen! Wir weisen im Audio noch einmal darauf hin. Möge die Macht mit Euch sein!
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